Das gute Silberbesteck wird meist nur dann aus der Schublade geholt, wenn ein besonderes Familienfest ansteht. Das wertvolle Besteck ruht also oft lange in der Schublade, bis es wieder zum Einsatz kommt. Darin läuft es aber mit der Zeit schwarz an und muss vor der Benutzung zunächst geputzt werden. Erfahren Sie hier, wie Sie das Silberbesteck spülen und am besten reinigen können.
Was ist das Besondere am Material Silber?
Wie erkennt man, ob es sich um Silberbesteck handelt?
Haben Sie Besteck geerbt oder möchten Sie beispielsweise auf dem Flohmarkt welches erwerben, steht oft die Frage im Raum, ob es sich um echtes, wertvolles Silberbesteck handelt. Das können Sie aber schnell herausfinden. Alles was Sie dazu brauchen ist ein Magnet und eine Lupe.
Mit der Lupe können Sie das Besteck nach einem Prägestempel, auch Punze genannt, absuchen. Handelt es sich um hochwertiges Silberbesteck, finden Sie eine Zahl zwischen 625 und 925. Je höher diese Zahl, umso höher auch der Silberanteil. Der Rest besteht aus anderem Metall, häufig Kupfer. Reines Silber in Form von Besteck gibt es nicht, denn es ist viel zu weich. Zweistellige Zahlen wie 90er Silber weisen darauf hin, dass es sich lediglich um versilbertes Besteck handelt. Ebenso bedeutet eine 120 oder 150, dass hier nur eine, wenn auch massive, Silberauflage aufgetragen wurde. Unter der Silberschicht befindet sich ein anderes Metall. 90er-Silberbesteck findet man häufig, 925er Sterlingsilber hingegen seltener.
Finden Sie keinen Stempel oder sind Sie sich dennoch unsicher, können Sie einen Magneten an das Besteck halten. Da Silber nicht magnetisch ist, darf das Besteck folglich nicht angezogen werden.
Vor- und Nachteile von Silberbesteck
Hervorzuheben ist, dass Silber eine hohe antibakterielle Wirkung hat. Außerdem leitet es die Wärme schlecht. Kalte Speisen bleiben demzufolge länger kalt, heiße Speisen länger heiß. Besonders beliebt ist Silberbesteck, weil es meist sehr dekorativ ist und zu besonderen Anlässen gut auf die Festtafel passt. Viele Silberbestecke sind edel verziert und damit auch optisch ein echter Hingucker. Darüber hinaus ist das Festtagsbesteck eine kleine Wertanlage, je nach Höhe des Silberanteils natürlich.
Doch Silber hat nicht nur Vorteile. Leider läuft es schnell an und wird dann unansehnlich schwarz. Das liegt an einer chemischen Reaktion mit dem Schwefelwasserstoff in der Luft. Wird das Besteck aber auch falsch gereinigt, kann es ebenfalls zu Verfärbungen kommen.
Vorteile
- Hohe antibakterielle Wirkung
- Geringe Wärmeleitung
- Besonders dekorativ
- Hochertiges Silber als Wertanlage
Nachteile
- Silber läuft an und ist pflegebedürftig
Kann man verhindern, dass Silber anläuft?
Es lässt sich durchaus etwas dagegen unternehmen, dass das Silberbesteck immer wieder schwarz anläuft. Der ein oder andere Trick bei der Lagerung kann Verfärbungen vorbeugen.
Tipp #1. Eingewickelt in Silberputztüchern lagern
Lagern Sie Silberbesteck beispielsweise eingewickelt in Silberputztüchern, wird die Reaktion mit der Raumluft eingedämmt. Genauso können Sie in die Silberbesteck-Schublade Kreide oder Salz legen, welches den Schwefelwasserstoff aus der Luft bindet.
Tipp #2. Silberbesteck häufiger verwenden
Wird das Silberbesteck häufig verwendet, verfärbt es sich in der Regel nicht so stark. Das liegt aber einfach daran, dass es regelmäßig geputzt wird.
Wie lässt sich verfärbtes Silberbesteck reinigen?
Mit Backpulver oder Natron können Sie zudem auch eine Paste mit Wasser anrühren, mit welcher Sie das Silberbesteck abreiben. Im Anschluss muss dieses aber noch einmal abgespült werden. Ein Bad in verdünnter Zitronensäure oder Essig hilft ebenfalls, Verfärbungen abzulösen. Das dauert allerdings mindestens eine Stunde. Alternativ können Sie selbstverständlich genauso auf speziellen Reiniger für Silber zurück greifen.
Darf man in der Spülmaschine Silberbesteck spülen?
Ja, auch das ist durchaus möglich, sofern es sich nicht um 800er oder noch hochwertigeres Silberbesteck handelt. Dann ist die Reinigung in der Spülmaschine nicht empfehlenswert.
Achten Sie beim Silberbesteck spülen darauf, dass das es nicht mit Töpfen, Pfannen oder Besteck aus Aluminium gespült wird. Aluminium läuft schwarz an, wenn Sie es mit Silber in den Geschirrspüler packen. Was hingegen sinnvoll ist, ist ein Stück Alufolie im Besteckkorb oder der Besteckschublade der Spülmaschine, denn es beseitigt bereits vorhandene Verfärbungen des Bestecks. Zudem sollten Sie kein Geschirr oder Besteck mit hinzugeben, welches mit Senf, Eigelb, Fisch oder anderen, schwefelhaltigen Speisen in Berührung gekommen ist. Wenn dies der Fall ist, kann das Besteck während des Spülgangs anlaufen, wenn Sie keine Alufolie mit hineingegeben haben.
Als Reinigungsmittel eignet sich spezieller, für Silberbesteck ausgewiesener Geschirrreiniger. Wählen Sie außerdem ein Spülprogramm mit niedriger Temperatur.