Ist das Geschirr vorspülen bei der Spülmaschine sinnvoll oder nicht?

Geschirr vorspülen Geschirr vorspülen oder nicht? - Eine oft diskutierte Frage in deutschen Haushalten. (Bild: © buritora / fotolia.com)

Unliebsame Flecken, Essensrückstände oder Schlieren, oftmals kommt das Besteck, Gläser oder Schüsseln augenscheinlich unbehandelt wieder aus der Spülmaschine. Die Schuldige ist hierbei meist schnell gefunden: Die Spülmaschine. Doch diese kann in der Regel am wenigsten für die verunreinigten Küchen- und Haushaltsutensilien. Eine Ursache für den Missstand ist das gut gemeinte Geschirrvorspülen.

Was versteht man unter Geschirr vorspülen?

Vor allem bei stark verschmutztem Geschirr neigen wir oftmals dazu, der Spülmaschine einen Gefallen erweisen zu wollen, indem wir eine Vorabreinigung durchführen. Dabei kommt jede Menge Spülmittel und Wasser zum Einsatz, bevor wir das Geschirr in die Spülmaschine einräumen und das Spülmaschinen Programm starten. Sowohl aus ökologischer als auch finanzieller Sicht begehen wir mit dieser Entscheidung allerdings einen großen Fehler.

Zudem ist die Gefahr groß, dass für die Spülung per Hand alte Spülschwämme, Bürsten oder auch Handtücher zum Einsatz kommen. Diese Küchen- bzw. Abwaschhelfer sind in der Regel stets feucht und warm, was für Erreger jedweder Art und Ausprägung einen idealen Nährboden darstellt.

Hinweis: Deshalb Reinigungsutensilien, wie zum Beispiel intensiv genutzte Schwämme und altes Spülmittel, in regelmäßigen Abständen gegen neue Produkte austauschen.

Warum muss man das Geschirr beim Waschen mit einer Spülmaschine in der Regel nicht vorspülen?

Moderne Geschirrspüler besitzen in der Regel serienmäßig einen Sensor bzw. „Aquasensor“.
Das kleine Gerät misst während des Spülens die Verschmutzung des Wassers. Anhand der ermittelten Werte reguliert der Sensor den Energie- und Wasserverbrauch der Spülmaschine.

Wer sein Geschirr also vorspült, gaukelt dem Sensor vor, dass das Geschirr nicht übermäßig stark verschmutzt ist. Darauf folgt üblicherweise die automatische Aktivierung des Sparmodus durch den Geschirrspüler bzw. dessen integrierten Sensor. Dass das zu reinigende Geschirr also nach wie vor Schmutzrückstände aufweist, ist vor diesem Hintergrund gut nachvollziehbar.

„Umwelttechnisch ist Vorspülen Quatsch.“

Experten halten Geschirr vorspülen für unnötig und anstatt doppelt Wasser zu verbrauchen, sollten die Verbraucher ausschließlich Essensreste sorgfältig entfernen. Die Geschirrspüler übernehmen dann den Rest.

Was raten Experten, wann und wie ausnahmsweise vorbehandelt werden soll?

Grundsätzlich raten Experten dazu, das verschmutzte Geschirr nur von enorm groben Essensresten zu befreien. Alle anderen Verunreinigungen meistert der Geschirrspüler ohne große Probleme selbst.

Allerdings gibt es einige Rückstände, die einen etwas höheren Aufwand erfordern und das Geschirr vorspülen durchaus rechtfertigen können. Dazu zählen:

  • Eingebranntes und
  • stark eingetrocknete Essenreste
  • kleine Gemüserückstände

Hier gibt die Expertenwelt den Rat, von der Handwäsche abzusehen und das Einweichen oder Abwischen von Geschirr vorzuziehen. Diverse Tests haben nämlich ergeben, dass auf diese Weise deutlich weniger Wasser verbraucht wird, was wiederum der Ökobilanz des Haushalts mit hoher Wahrscheinlichkeit zuträglich ist.

Wie kann man beim Vorspülen Wasser sparen?

Was wir uns immer vor Augen führen sollten: „Wasser ist nicht selbstverständlich.“ Das sollte jedem klar sein und entsprechend geschätzt werden. Beim Vorspülen permanent das Wasser laufen und literweise „einfach so“ im Abfluss verschwinden zu lassen, ist für unsere Umwelt sowie unser Budget nicht gerade hilfreich – im Gegenteil.

So spülen Sie richtig vor:

  • Für das Entfernen von hartnäckigen Essenresten genügt es vollkommen, wenn das Geschirr mit ein wenig Spülmittel betröpfelt wird.
  • Im Anschluss sollte ein satter Schuss warmes Wasser ausreichen, die Rückstände aufweichen zu können und letztendlich zu entfernen.
  • Bei mehreren Teilen empfiehlt es sich, das Waschbecken mit warmem Wasser und ein wenig Spülmittel aufzufüllen und diese in einzulegen. So weicht das Geschirr in Ruhe auf und die Verschmutzungen verschwinden binnen weniger Minuten von selbst.

Wer diese Tipps beachtet und Geschirr nur in Ausnahmefälle vorspült, der wird auch in Zukunft sein sauberes Geschirr aus der Spülmaschine holen können, ohne ein schlechtes Gewissen gegenüber der Umwelt zu haben. Zudem wird es dem eigenen Portemonnaie gut tun, denn Wasser sparen heißt ja auch Betriebskosten sparen.

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2 Kommentare zu “Ist das Geschirr vorspülen bei der Spülmaschine sinnvoll oder nicht?”

  • Thomas

    Gut zu wissen, dass die Vorabreinigung des Geschirrs vor dem Spülen im Geschirrspüler sowohl in ökologischer als auch in finanzieller Hinsicht eine falsche Entscheidung ist. Meine Mutter bedient sich oft des Geschirrspülers, da sie weder Zeit noch Lust auf manuelles Geschirrspülen hat. Ich werde ihr Bescheid sagen, dass sie auch ein Vorspülen unterlassen soll – ich denke aber, dass sie an ein solches ohnehin nie gedacht hat.

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  • Fredy

    Zu dem Thema Vorspülen gilt es zu berichtigen, dass in Großküchen das Geschirr grundsätzlich mit einer Brause und KALTEM Wasser vorgespült wird, bevor es in die Geschirrwaschmaschine geschoben wird. Auf Warmwasser wird aus folgenden Gründen verzichtet. Erstens brennt warmes Wasser z.B. Eiweißresten ein und hinterlässt mit der Zeit Ablagerungen, die nur mit Säuren entfernt werden können. Kann übrigens mittels Jod nachgewiesen werden.
    Zweitens ist es absolut nicht wirtschaftlich, warmes Wasser einzusetzen und so quasi unbenützt in Ablauf zu lassen.

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